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1. FC Saarbrücken
Nach Pokal-Coup - "Das ist jetzt so, als ob Schalke gegen Dortmund spielen würde"

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Der 1. FC Saarbrücken ist nur noch zwei Siege vom DFB-Pokal-Sieg entfernt.
Der 1. FC Saarbrücken ist nur noch zwei Siege vom DFB-Pokal-Sieg entfernt. Foto: firo
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Der 1. FC Saarbrücken hat DFB-Pokal-Geschichte geschrieben. Und diese fällt für die Bundesligisten negativ aus.

Der 1. FC Saarbrücken hat mit seinem Sieg im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) für ein Novum gesorgt.

Erstmals in der Pokal-Geschichte steht nur ein Bundesligist im Halbfinale. Bayer Leverkusen trifft am 3. April auf den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, tags zuvor erwartet Drittligist Saarbrücken in der Vorschlussrunde den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern - ein heißes Derby! Das Finale findet am 25. Mai in Berlin statt.

Für die Favoriten stand der Pokal in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Rekordsieger Bayern München schied bereits in der 2. Runde in Saarbrücken aus, auch für Titelverteidiger RB Leipzig war in Wolfsburg Endstation. Borussia Dortmund verlor im Achtelfinale in Stuttgart.

Das ist Jürgen Luginger, Sportchef des 1. FC Saarbrücken, aber schnuppe. Immerhin sorgte auch der FCS mit den Siegen über Bayern, Frankfurt und Mönchengladbach für das Favoritensterben.

Für den 1. FC Saarbrücken ist die DFB-Pokal-Saison 2023/2024 goldwert.

Durch den Halbfinaleinzug hat der FCS allein an DFB-Prämien 6,65 Millionen Euro kassiert. Zählt man die Zuschauereinnahmen hinzu, an denen Saarbrücken zu 45 Prozent partizipiert, werden es locker über sieben Millionen Euro an Einnahmen sein.

Wie viel Geld das für die Saarbrücker ist, zeigt ein Blick auf den Drittliga-Etat 2023/2024: Dieser liegt bei knapp über fünf Millionen Euro. Heißt: Die kommende Saison 2024/2025 ist aufgrund es DFB-Pokal-Erfolgs schon so gut wie durchfinanziert - sowohl für die 3. Liga als auch bei einem möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga.

RevierSport hat am Morgen nach der nächsten Saarbrücker Pokal-Sensation mit Sportchef Jürgen Luginger, ehemaliger Trainer und Spieler von Rot-Weiß Oberhausen und des FC Schalke 04, gesprochen.

Jürgen Luginger, was ging in Ihnen von Minute eins bis zum Schlusspfiff vor?

(lacht) Es gibt mit Sicherheit angenehmere Situationen für den menschlichen Körper. Da herrschen Anspannung und Adrenalin pur. Und auch das Herz arbeitet mehr als sonst. Denn wir haben uns in der ersten Halbzeit auf einen offenen Schlagabtausch eingelassen. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass wir ein bisschen übermütig agiert haben. Wenn Gladbach drei oder vier Treffer in der ersten Halbzeit erzielt, dürfen wir uns nicht beschweren. Aber wir hatten Glück. Das muss ein Drittligist im DFB-Pokal auch haben, um solche Kaliber wie Bayern, Frankfurt oder Gladbach auszuschalten.

Die zweite Hälfte sah dann besser aus, oder?

Ja, definitiv. Wir haben uns auf das Verteidigen besinnt und die eine Chance gewartet. Wir wussten, dass sie kommen wird. Dass es dann in der 93. Minute passiert, kann niemand ahnen. Aber das war einfach nur Wahnsinn - Ekstase pur!

Was war denn danach in der Kabine, in der Nacht zu Mittwoch los?

Die Stimmung war natürlich ausgelassen. Aber es ging alles sehr gesittet zu. Die Jungs haben sich ein paar Bier gegönnt, wir Verantwortlichen auch und dann ging es auch ins Bett. Es geht ja weiter. Am Samstag fahren wir schon wieder zu einem wichtigen Drittligaspiel nach Duisburg.

Unsere Fans und die des FCK mögen sich nicht besonders. Das ist durchaus so, als ob jetzt der FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Halbfinale spielen würde.

Jürgen Luginger

Halbfinale zuhause gegen einen schwächelnden Zweitligisten Kaiserslautern. Da ist das Finale doch jetzt umso realistischer, oder?

Das ist mir ein bisschen zu einfach. Lautern wird ja ähnlich denken: Halbfinale bei einem Drittligisten, gefühlt geht es für einen Zweitligisten nicht einfacher, ins Finale nach Berlin zu kommen. Es wird wieder eine Nervenschlacht und ein ganz enges Spiel. Zumal das Duell auch eine große Brisanz mit sich bringt. Ich drücke mich mal diplomatisch aus: Unsere Fans und die des FCK mögen sich nicht besonders. Das ist durchaus so, ob jetzt der FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Halbfinale spielen würde. Aber, klar: Wenn man im Halbfinale steht, dann will man natürlich noch den einen Schritt gehen und im Mai im Berliner Olympiastadion um den DFB-Pokal spielen.

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